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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 15.12.2012 –

Wem viel vergeben wird

In den Briefen des Apostels Paulus lernen wir ihn kennen. Wir erfahren, dass ihm die Erinnerung an seine sündhafte Vergangenheit durch das Leben begleitet hat.

An seinen Predigerkollegen Timotheus schrieb er: "Ich danke unserm Herrn Christus Jesus, der mich stark gemacht und für treu erachtet hat und in das Amt eingesetzt, mich, der ich früher ein Lästerer und ein Verfolger und ein Frevler war; aber mir ist Barmherzigkeit widerfahren, denn ich habe es unwissend getan, im Unglauben ... Das ist gewisslich wahr und ein Wort, des Glaubens wert, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, die Sünder selig zu machen, unter denen ich der erste bin" (1. Timotheus 1,12-13. 15).

Auch in seinem ersten Brief an die Gemeinde zu Korinth kommt dieses Thema vor: "Ich bin der geringste unter den Aposteln, der ich nicht wert bin, dass ich ein Apostel heiße, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe" (1. Korinther 15,9).

Das Wissen um seine Vergangenheit als Lästerer und Verfolger der Jünger Jesu motivierte Paulus in seinem Dienst für seinen Herrn Jesus Christus: "Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die mit mir ist" (Vers 10).

Die Reaktion des Paulus auf die Gnade Gottes erinnert uns an die Sünderin, die Jesu Füße mit ihren Tränen netzte. Jesus hob gegenüber einem Pharisäer, der ihn dafür kritisierte, ein wichtiges Prinzip hervor, das sich im Leben des Paulus bestätigte: "Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel Liebe gezeigt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig" (Lukas 12,47).

Unser "Einsatz" für die Sache Gottes, unser Eifer dabei usw. -- kurzum, wie viel wir Gott lieben --, hängt davon ab, wie stark unser Bewusstsein für die Sündenvergebung ist, die wir erfahren durften.

Wir haben uns alle des Todes Jesu Christi schuldig gemacht.

In diesem Sinne wurde uns allen gleich viel vergeben.

Lieben wir dementsprechend auch gleich viel. Lassen wir uns von diesem Bewusstsein für die Sache Gottes motivieren, so wie es im Leben des Apostels Paulus der Fall war.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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