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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 10.11.2012 –

"Ehrt den König"

In dieser Woche fand die Präsidentschaftswahl in den USA statt. Diejenigen, die den wiedergewählten Barack Obama unterstützt haben, freuen sich, und die Wahlkampfhelfer von Mitt Romney sind enttäuscht.

Es war ein harter Wahlkampf, und in den Kommentaren mancher Romney-Wähler klingt Verbitterung durch, die wie eine persönliche Verbalattacke auf den politischen Gegner wirkt.

Die Berufenen sind nicht dagegen gefeit. Wir leben in dieser Welt, und der politische Prozess und die Entscheidungen unserer Regierung beeinflussen uns. Da unsere Führer Menschen sind, enttäuschen sie uns manchmal -- vielleicht sogar oft! Einmal hörte ich, wie ein Glaubensbruder den Mann an der Spitze der Regierung seines Landes als "ein gehobenes Stück Rindvieh" bezeichnete.

Hätten Paulus oder Petrus das getan?

Paulus schrieb: "Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet" (Römer 13,1).

Petrus ermahnt uns: "Seid untertan aller menschlichen Ordnung um des Herrn willen, es sei dem König als dem Obersten oder den Statthaltern als denen, die von ihm gesandt sind zur Bestrafung der Übeltäter und zum Lob derer, die Gutes tun . . . Ehrt jedermann, habt die Brüder lieb, fürchtet Gott, ehrt den König" (1. Petrus 2,13-14. 17).

Wer war der König, den Petrus im Sinn hatte? Es war wohl der römische Kaiser seiner Zeit. Man meint, dass Petrus seine beiden Briefe in den 60er Jahren n. Chr. schrieb. Das bedeutet, dass er seine Leser aufforderte, Kaiser Nero zu ehren, der nach dem Brand in Rom (64 n. Chr.) die erste große Christenverfolgung anzettelte.

Wir mögen die Entscheidungen unserer politischen Führer nicht immer gutheißen, aber ihr Amt haben sie inne, weil Gott diese "Obrigkeit" angeordnet hat bzw. zulässt. Dadurch haben wir manchmal Gelegenheit, die Worte Jesu zu Herzen zu nehmen: "Ich sage euch aber, dass die Menschen Rechenschaft geben müssen am Tage des Gerichts von jedem nichtsnutzigen Wort, das sie geredet haben" (Matthäus 12,36).

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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