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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 02.07.2011 –

Gott ist immer auf seinem Thron

Ob in der Geschichte der Kirche, oder ob im Leben eines jeden Einzelnen von uns, erkennen wir, wenn wir genau hinschauen, dass Gott sein Volk lenkt und bewahrt, manchmal auch auf ganz unerwartete Weise.

Ein Beispiel dafür finden wir in dem Leben einer Königin. Gott gab Ester, einem schönen jüdischen Mädchen, besonderes Wohlgefallen in den Augen des Perserkönigs Ahasveros, und dieser erwählte Ester zu seiner Königin.

Ihr Pflegevater Mordechai hatte aber einen mächtigen Feind bei Hofe – Haman, den Prinzen des Königs. Die Ursache war, dass sich Mordechai nicht jeden Tag vor dem hochfahrenden Haman verneigen wollte und das erregte den Zorn des Prinzen.

Als Haman herausfand, dass Mordechai Jude war, beschloss er, nicht nur ihn zu vernichten, sondern gleich alle Juden mit ihm.

Als Mordechai von Hamans Plänen erfuhr, sagte er zu Ester, nun sei es an der Zeit für das Leben ihres Volkes beim König zu bitten.

Ester sagte zu Mordechai: "Weißt du nicht, dass jeder, der ungerufen zum König hineingeht nach dem Gesetz sterben muss, es sei denn, der König strecke das goldenen Zepter gegen ihn aus, damit er am Leben bleibe. Ich aber bin nun seit dreißig Tagen nicht gerufen worden, zum König hineinzukommen" (Ester 4,11). Ester hatte also allen Grund zur Furcht.

Mordechai entgegnete Ester: "Denke nicht, dass du dein Leben errettest, weil du im Palast des Königs bist, du allein von allen Juden …Wer weiß, ob du nicht gerade um dieser Zeit willen zu königlichen Würden gekommen bist?" (Verse 13 und 14).

Mordechai schien langsam zu erahnen, dass dies Gott von Anfang an alles so geplant hatte.

Ester war eine tapfere Frau und im Vertrauen auf Gott traf sie eine rasche Entscheidung: "So geh hin und versammle alle Juden . . . und fastet für mich, dass ihr nicht esst und trinkt drei Tage lang . . . und dann will ich zum König hineingehen entgegen dem Gesetz. Komm ich um, so komm ich um" (Vers 16).

Ester legte ihre königlichen Gewänder an und ging mutig, wenn auch sicher mit bangem Herzen, zum Thronsaal. Langsam ging Ester auf den König zu und dieser streckte sein Zepter aus, zum Zeichen, dass sie nicht um ihr Leben zu fürchten bräuchte. Ich denke, dass wir davon ausgehen können, dass Ester in diesem Augenblick ein stilles Dankgebet an Gott richtete. Um es kurz zu fassen: Am Ende ließ der König Haman für seine Anmaßung hängen, beförderte Mordechai und verschonte die Juden und auch Ester.

Ob für die Kirche als Ganzes, oder für jeden einzelnen von uns – Gott ist immer, jederzeit, ob Tag oder Nacht, für uns da. Sein Wirken geschieht auch hinter den Kulissen, sodass wir dies erst später erkennen. Es mag Zeiten geben, wie die jüngste Vergangenheit der Kirche, oder bestimmte Ereignisse in unserem Leben, wo man schon mal fragen und darüber rätseln kann, wo Gott wohl in diesem Moment sein mag.

Die Geschichte Esters sagt uns, dass er stets für uns da ist. Gottes Hand leitet seine Kirche, was auch ganz deutlich an den zurzeit äußerst positiven Nachrichten und Ereignissen ersichtlich wird. Er klärt auch Situationen in unserem persönlichen Leben und führt sie zu einem positiven Ende, wenn wir danach streben, nach jeden seinem Wort zu leben.

Wenn wir also mal ein wenig den Mut verlieren oder nicht verstehen können, warum manche Dinge gerade geschehen, denken wir an Ester, ihre Geschichte erinnert uns an die unfehlbare Treue Gottes zu seinem Volk und der zu seinen Verheißungen steht.

Ich wünsche uns allen einen schönen und erbaulichen Sabbat.

Hermann Göhring

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