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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 31.12.2011 –

"Ehrt den König"

In seinem ersten Brief erinnert uns Petrus an unseren Wandel in dieser Welt als Pilger: "Liebe Brüder, ich ermahne euch als Fremdlinge und Pilger: Enthaltet euch von fleischlichen Begierden, die gegen die Seele streiten, und führt ein rechtschaffenes Leben unter den Heiden, damit die, die euch verleumden als Übeltäter, eure guten Werke sehen und Gott preisen am Tag der Heimsuchung" (1. Petrus 2,11-12).

Interessant ist die Fortsetzung des Gedankengangs hinsichtlich unserer guten Werke: "Seid untertan aller menschlichen Ordnung um des Herrn willen, es sei dem König als dem Obersten oder den Statthaltern als denen, die von ihm gesandt sind zur Bestrafung der Übeltäter und zum Lob derer, die Gutes tun" (Verse 13-14).

Der menschlichen Autorität untertan zu sein bezeichnet Petrus sogar als "gute Tat" (Vers 15).

Autorität untertan zu sein dient unserer Charakterentwicklung, denn in Gottes Reich sind alle Jesus untertan, und Jesus ist unserem himmlischen Vater untertan.

Unser Gehorsam erfolgt jedoch "um des Herrn willen", womit Petrus einen Gehorsam gegenüber der zivilen Autorität, der dem Gesetz Gottes widerspricht, ausschließt. Ca. 30 Jahre zuvor hatte Petrus gegenüber dem jüdischen Hohen Rat gesagt: "Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen" (Apostelgeschichte 5,29).

Mit "aller menschlichen Ordnung" schließt Petrus auch die zu seiner Zeit bekannte Sichtweise der "Zealoten" -- der jüdischen Eiferer -- aus, wonach man nur der menschlichen Autorität untertan zu sein hatte, bei der man davon ausgehen konnte, dass Gott sie direkt eingesetzt hatte, wie z. B. bei den Königen Israels.

Da alle Menschen fehlerhaft sind, mögen wir mit gewissen Entscheidungen unserer Regierung nicht immer einverstanden sein, dennoch bleibt sie unsere Regierung!

Petrus lehrt: "Ehrt jedermann, habt die Brüder lieb, fürchtet Gott, ehrt den König" (1. Petrus 2,17).

Übrigens, wer war der König (= Kaiser) in Rom, als Petrus diesen Brief schrieb?

Nero.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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