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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 10.12.2011 –

Würdig das erste Siegel aufzutun

Das Kernstück der prophetischen Botschaft der Offenbarung ist eine Schriftrolle -- ein "Buch" genannt --, die mit sieben Siegeln versiegelt ist. Als der Apostel Johannes sah, dass niemand auf Erden für würdig gefunden wurde, die Siegel aufzutun, war er entmutigt: "Und niemand, weder im Himmel noch auf Erden noch unter der Erde, konnte das Buch auftun und hineinsehen. Und ich weinte sehr, weil niemand für würdig befunden wurde, das Buch aufzutun und hineinzusehen" (Offenbarung 5,3-4).

Doch ein Engel-Ältester ermutigte Johannes: "Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, aufzutun das Buch und seine sieben Siegel" (Vers 5).

Ja, Jesus ist würdig, die sieben Siegel aufzutun. In der Vision sieht Johannes, wie Jesus die Schriftrolle (= das Buch) in die Hand nimmt, und die 24 Ältesten (= Engel) im Himmel erklären, warum er würdig ist, die Siegel aufzutun: "Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erkauft aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen und hast sie unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden" (Verse 9-10).

Jesus ist würdig, weil sein Blut -- sein Tod -- uns mit Gott versöhnt, und sein Leben als unser Hohepriester macht unsere Errettung möglich, damit wir Könige und Priester im Reich Gottes sein können. In Römer 5, Verse 9-10 bestätigt der Apostel Paulus diese zwei Schlüsselaspekte bei unserer Erlangung des ewigen Lebens: Jesu Tod und sein Leben. Obwohl Paulus das Ereignis nicht erwähnt, dass den Übergang von Jesu Tod zu seinem Leben als unser Hohepriester darstellt, wissen wir alle, was es war: seine Auferstehung von den Toten.

Wie interessant ist es doch, dass dieses Ereignis auch das erste Mal war, als Jesus ein Siegel symbolisch auftat!

Als die Hohepriester am ersten Tag vom Fest der Ungesäuerten Brote zu Pontius Pilatus kamen, am Tag nach dem Tod Jesu, waren sie besorgt, dass Jesu Jünger seinen Leichnam stehlen würden in dem Bemühen, seine Auferstehung zu beweisen. Pilatus wies sie wie folgt an: "Da habt ihr die Wache; geht hin und bewacht es, so gut ihr könnt. Sie gingen hin und sicherten das Grab mit der Wache und versiegelten den Stein" (Matthäus 27,65-66).

Römische Soldaten hielten Wache am Grab, nachdem der große Stein, mit dem das Grab geschlossen wurde, mit einem römischen Siegel versiegelt worden war. Im Römischen Reich galt die Todesstrafe für die unerlaubte Entfernung eines solchen Siegels. Doch das Siegel konnte Jesu Auferstehung nicht verhindern! Er ist von den Toten auferstanden und hat das Grab verlassen. Später öffnete ein Engel die Tür zum Grab (Matthäus 28,2).

Das erste Siegel, das Jesus symbolisch öffnete, war dasjenige, dessen "Auftun" seine Auferstehung von den Toten bestätigte! In der Tat hat er mit seinem "Blut Menschen für Gott erkauft aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen", und durch sein Leben am Thron Gottes macht er unsere Zukunft als Könige und Priester im Reich Gottes möglich.

Er war würdig, das erste Siegel an seinem Grab symbolisch aufzutun, und dadurch ist er würdig, die sieben Siegel an der prophetischen Schriftrolle der Offenbarung aufzutun, damit wir ihre Bedeutung verstehen können.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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