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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 07.08.2010 –

Regieren ohne Rute?

Wir freuen uns auf die Zeit, die in der Bibel prophezeit ist, wenn wir die Verantwortung in der Welt von morgen übernehmen, zu der wir berufen worden sind. Wir werden Könige und Priester sein, das heißt, wir werden eine zivile und religiöse Verantwortung haben (Offenbarung 5,10).

In der heutigen Welt gibt es manche "Führer", deren "Führungsstil" darin besteht, andere wissen zu lassen, dass sie die Führer sind. Mit ihrer herrischen Vorgehensweise wollen sie die Kontrolle über andere ausüben.

Doch Jesus sagt uns, dass dieser menschliche Führungsstil keine Eigenschaft seiner Regierung in der Welt von morgen sein wird, noch soll er heute der Führungsstil der Funktionsträger in der Kirche Gottes sein. Stattdessen ging Jesus mit seinem Beispiel der Dienstbereitschaft voran.

Wir sollen den Führungsstil Jesu Christi nachahmen. Dazu gehört, dass wir verständnisvoll und sanftmütig sind. Bedenken wir, wie Gott mit uns umgeht: "Wenn du, HERR, Sünden anrechnen willst -- Herr, wer wird bestehen?" (Psalm 130,3-4).

Salomo sagt uns, dass wir mit Geduld und linden Worten viel erreichen können: "Durch Geduld wird ein Fürst überredet, und eine linde Zunge zerbricht Knochen" (Sprüche 25,15).

Der Apostel Paulus beschrieb seinen Umgang mit der Gemeinde zu Thessalonich wie folgt: "Wir haben auch nicht Ehre gesucht bei den Leuten, weder bei euch noch bei andern -- obwohl wir unser Gewicht als Christi Apostel hätten einsetzen können --, sondern wir sind unter euch mütterlich gewesen: Wie eine Mutter ihre Kinder pflegt, so hatten wir Herzenslust an euch und waren bereit, euch nicht allein am Evangelium Gottes teilzugeben, sondern auch an unserm Leben; denn wir hatten euch lieb gewonnen" (1. Thessalonicher 2,6-8).

Unser Umgang miteinander soll von Demut und Sanftmut gekennzeichnet sein: "So ermahne ich euch nun, ich, der Gefangene in dem Herrn, dass ihr der Berufung würdig lebt, mit der ihr berufen seid, in aller Demut und Sanftmut, in Geduld. Ertragt einer den andern in Liebe" (Epheser 4,1-2).

Es stimmt, dass Jesus bei seiner Wiederkehr, inmitten des Chaos und der Rebellion, die sich dann erheben werden, mit starker Hand eingreifen wird. Das tut er gegenüber denjenigen, die sich seiner Herrschaft gewaltsam widersetzen.

Vergessen wir aber nicht, wie er in dieser Zeit des Chaos seine Herde führen wird: "Siehe, da ist Gott der HERR! Er kommt gewaltig, und sein Arm wird herrschen. Siehe, was er gewann, ist bei ihm, und was er sich erwarb, geht vor ihm her. Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte. Er wird die Lämmer in seinen Arm sammeln und im Bausch seines Gewandes tragen und die Mutterschafe führen" (Jesaja 40,10-11).

Manche "Führer" in unserer Welt können ohne Rute nicht führen. Jesus kann das sehr wohl. Wollen wir ihm in der Welt von morgen als Assistenten zur Seite stehen, so werden wir heute seinen Führungsstil nachahmen: "Wer unter euch groß sein will, der sei euer Diener; und wer unter euch der Erste sein will, der sei euer Knecht" (Matthäus 20,26-27).

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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