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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 20.11.2010 –

"Sei stille dem HERRN"

Vor 16 Jahren traf das Buch des Fernsehjournalisten Ulrich Wickerts -- "Der Ehrliche ist der Dumme" -- den Nerv der Gesellschaft. "Gewalt, Korruption und Betrug gehören in unserer Gesellschaft fast schon zum Alltag. Erst ich und nach mir die Sintflut – so denken immer mehr Deutsche und können mit Werten und Tugenden, mit Solidarität und Sozialverhalten nichts mehr anfangen. Mein Wohl statt Gemeinwohl, lautet die Devise", so wurde der Tenor des Buches beschrieben.

Das Thema des Buchs erinnert uns an die ermutigenden Worte von König David, die wir in Psalm 37 finden. Als Christen mögen wir versucht sein zu denken, dass die Übeltäter im Leben vorankommen, während wir uns "an die Regeln halten" und dadurch Nachteile haben. Doch das Blatt wird sich eines Tages wenden, wie David betont.

"Sei stille dem HERRN und warte auf ihn", sagt uns David. "Entrüste dich nicht über den, dem es gut geht, der seinen Mutwillen treibt. Steh ab vom Zorn und lass den Grimm, entrüste dich nicht, damit du nicht Unrecht tust. Denn die Bösen werden ausgerottet; die aber des HERRN harren, werden das Land erben. Noch eine kleine Zeit, so ist der Gottlose nicht mehr da; und wenn du nach seiner Stätte siehst, ist er weg" (Psalm 37,7-10).

Wir kennen die Redewendung, die besagt, dass Gottes Mühle langsam mahlt. Ja, das stimmt. Manchmal können wir entmutigt sein, weil die neue Welt, die unsere Hoffnung ist, scheinbar so lange auf sich warten lässt. Doch sie kommt, und zwar zu dem Zeitpunkt, der in Gottes Augen der richtige ist.

Wenn wir Frust empfinden, weil der Unehrliche voranzukommen scheint, sollen wir die Ermahnung Davids beherzigen: "Sei stille dem HERRN." Warten wir geduldig auf Gottes Eingreifen, um die Dinge zu ändern, die wir selbst nicht ändern können.

In solchen Zeiten soll unser geduldiges Warten von Jesu Aufforderung zum Gebet begleitet werden: "Dein Reich komme!"

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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