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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 30.06.2018 –

Treue

König Salomo und sein Vater David wussten, was Treue war - und nicht war.

Salomo berichtet uns: "Ein Freund liebt allezeit, und ein Bruder wird für die Not geboren" (Sprüche 17,17).

Und David beschrieb seine Reaktion, als er von einem scheinbar vertrauenswürdigen Freund verraten wurde: "Wenn mein Feind mich schmähte, wollte ich es ertragen; wenn einer, der mich hasst, großtut wider mich, wollte ich mich vor ihm verbergen. Aber nun bist du es, mein Gefährte, mein Freund und mein Vertrauter, die wir freundlich miteinander waren, die wir in Gottes Haus gingen inmitten der Menge!" (Psalm 55,13-15).

Wir leben in einem Zeitalter, in dem die Ehe - der Bund, über den es früher hieß: "Bis der Tod uns scheidet" - für manche eine Reihenfolge von "Lebensabschnittspartnern" ist und begabte Mitarbeiter alle paar Jahre den Arbeitgeber wechseln, um in der Gehaltsskala aufzusteigen. Treue ist heute nicht das, was sie einmal war.

Aber nicht für Gott! In der Bibel ist das Konzept der Treue rein beziehungsorientiert. Das bedeutet, dass wr uns mit unserem ganzen Wesen jemandem gegenüber verpflichtet fühlen (Josua 24,15). Diese Art Treue drückt sich sowohl in der Beziehung zu Gott als auch zu unseren Mitmenschen aus, wie in den beiden großen Geboten ausgedrückt: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften" und "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" (Markus 12,29-31; vgl. dazu Johannes 15,13 und 1. Johannes 3,16). "Sei dir selbst treu", schrieb Shakespeare. Wenn wir uns selbst gegenüber treu sein und unseren Nächsten wie uns selbst lieben wollen, ist Treue für unsere zwischenmenschlichen Beziehungen wichtig.

Ist uns bewusst, dass Treue eine wesentliche Eigenschaft göttlichen Charakters ist? "Sind wir untreu, so bleibt er doch treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen" (2. Timotheus 2,13).

Gott hat das Wesen der Treue durch seine Bundesbeziehung mit seinem Volk definiert: "So sollst du nun wissen, dass der HERR, dein Gott, allein Gott ist, der treue Gott, der den Bund und die Barmherzigkeit bis ins tausendste Glied hält denen, die ihn lieben und seine Gebote halten" (5. Mose 7,9). Gottes Bundestreue sichert seinem Volk seine unendliche Liebe zu, von der kein Gläubiger jemals getrennt werden kann (Römer 8,35-39).

Unser Weg mit Gott in einem Sinne prüft uns darin, ob unsere Beziehung zu ihm anhalten wird, "bis der Tod uns (vorübergehend) scheidet". Menschlich gesehen haben wir die Treue nicht, die wir brauchen, um den Weg mit ihm bis zu Ende zu gehen. Aber Gott hat sie. Bitten wir ihn darum!

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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