VKG_logo

Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 01.07.2017 –

Ruhe für unsere Seele

Die Bibel sagt uns, dass Jesus uns helfen kann, weil er die Dinge erlebte, die wir erleben: "Daher musste er in allem seinen Brüdern gleich werden, damit er barmherzig würde und ein treuer Hohepriester vor Gott, zu sühnen die Sünden des Volkes. Denn worin er selber gelitten hat und versucht worden ist, kann er helfen denen, die versucht werden." (Hebräer 2,17-18).

Als Gott sagte, "Lasst uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei (1. Mose 1,26), gehörten Emotionen dazu, denn Emotionen gehören auch zur Wesensart Gottes. Wie das? Welche Emotionen empfindet Gott außer Freude? Als Beispiel: "Es bekümmerte ihn in seinem Herzen", als er die Bosheit der Menschen vor der Sintflut sah (1. Mose 6,6).

Als Gott in Menschengestalt (Matthäus 1,23) kannte Jesus die Emotionen, die wir kennen. Als Lazarus starb, weinte Jesus (Johannes 11,35). Er stieß die Tische der Geldwechsler im Tempel um (Johannes 2,15-17), als Ausdruck gerechten Zorns (kein Wutanfall, sondern beherrschter Zorn).

Der Prophet Jesaja beschrieb Jesus als Mensch, der eine schwere emotionale Last trug: "Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit" (Jesaja 53,3). Jesus hatte Mitleid mit den Menschen, denen er bei seinem Predigen des Evangeliums begegnete: "Und Jesus ging ringsum in alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte alle Krankheiten und alle Gebrechen. Und als er das Volk sah, jammerte es ihn; denn sie waren verschmachtet und zerstreut wie die Schafe, die keinen Hirten haben" (Matthäus 9,35-36).

Jesus wusste, wie es ist, wenn man verraten und verlassen wird. Er hat es selbst erlebt. Und er wusste auch, wie es ist, wenn man dem Tod ins Angesicht schaut. "Meine Seele ist betrübt bis an den Tod", sagte er seinen Jüngern im Garten Gethsemane, kurz bevor er verhaftet wurde (Matthäus 26,38).

Jesus fordert uns auf: "Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen" (Matthäus 11,28-29).

Er kann uns verstehen, denn er ist kein "Berater", der isoliert von allen Lasten in seinem Elfenbeinturm sitzt und fromme Sprüche klopft. Er weiß, was wir empfinden, denn er hat es auch empfunden. Deshalb: "Darum lasst uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben" (Hebräer 4,16).

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

Sonnenuntergang Zur Archiv-Übersicht >>