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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 21.10.2017 –

Integration: Mehr als eine Perspektive

"Sie leben nicht mehr in Ihrer Heimat. Sie leben jetzt hier bei uns. Und Ihre Religion ist bei uns hier nicht Teil der Leitkultur. Es ist Zeit, dass Sie sich hier anpassen und unsere Bräuche übernehmen."

Bei den Ereignissen der letzten zwei Jahre könnte man sich diese Zitate als Teil eines Gesprächs mit den Menschen vorstellen, die aus einem anderen Kulturkreis nach Deutschland gekommen sind. Bekanntlich gab es seit einiger Zeit Diskussionen über die "Leitkultur" des Abendlands, die sich nach Meinung vieler Menschen auf die jüdisch-christliche Tradition gründet.

Im alten Israel konnte ein Ausländer eingebürgert werden und den Israeliten in jeder Hinsicht gleichberechtigt sein. Das Zeichen der Einbürgerung war die Beschneidung: "Wenn ein Fremdling bei dir wohnt und dem HERRN das Passa halten will, der beschneide alles, was männlich ist; alsdann trete er herzu, dass er es halte, und er sei wie ein Einheimischer des Landes. Aber ein Unbeschnittener darf nicht davon essen. Ein und dasselbe Gesetz gelte für den Einheimischen und den Fremdling, der unter euch wohnt" (2. Mose 12,48-49). Im alten Israel bestimmte Gott die Leitkultur, die sich auf die Anbetung des wahren Gottes gründete.

Übrigens: Die Zitate am Eingang dieses Beitrags sind nicht erfunden. Sie waren vor mehr als 35 Jahren die Worte der Grundschullehrerin unseres Sohns Ted, als wir ihr im vierten Jahr in Folge mitteilten, dass unser Sohn nicht an der Weihnachtsfeier seiner Schulklasse teilnehmen würde.

So gesehen gibt es in einem Sinn auch für heutige Christen die Integration. Wer berufen hat, hat sich in die "Leitkultur" der biblischen Wahrheit zu integrieren und den Wirrwarr des babylonischen Systems zu verlassen bzw. ihm zu widerstehen (Offenbarung 18,4).

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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