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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 09.04.2016 –

Das Wohlergehen unserer Mitmenschen

Welche Liebe meinte Jesus Christus, als er davon sprach, dass wir unseren Nächsten wie uns selbst lieben sollen?

Die meisten Menschen würden die Liebe als ein romantisches Gefühl oder eine tiefe Verbundenheit mit jemandem oder etwas beschreiben. Oder sie würden die Liebe mit sexueller Anziehung gleichsetzen. In allen diesen Fällen ist die Liebe etwas Ichbezogenes. Sie ist ein Empfinden oder eine Anziehungskraft, die mit einem intensiven Gefühl verbunden ist. Doch mit Liebe meint Jesus Christus etwas weitaus Höheres.

Die Liebe, wie sie in der Bibel beschrieben wird, bedeutet, dass man sich in erster Linie um das Wohl anderer sorgt. Auf einen einfachen Nenner gebracht, ist Liebe der Weg des Gebens, im Gegensatz zum Weg des Nehmens (Apostelgeschichte 20,35).

Diese Worte stehen in krassem Gegensatz zur modernen Philosophie der Selbstbeweihräucherung. In der heutigen Welt glauben viele Menschen, bei der Suche nach Selbstverwirklichung die persönliche Verantwortung gegenüber ihren Mitmenschen hintanstellen zu dürfen. Manche Leute finden nichts dabei, andere im Stich zu lassen, wenn es dem eigenen Vorwärtskommen dient. Doch eine solche Haltung ist das Gegenteil wahrer Liebe und führt zu innerer Leere und Frustration.

Jesus weist uns an, unsere Liebe erst unserem Schöpfer entgegenzubringen. Wir sollen bemüht sein, eigene Wünsche zurückzustellen, um ihm zu gefallen und zu dienen (Matthäus 6,24). Wir sollen ihn mit unserem ganzen Wesen lieben. Diesem Muster folgend sollen wir unseren Mitmenschen Liebe zeigen. Nicht nur das eigene Wohlergehen, sondern auch das unserer Mitmenschen soll uns wichtig sein.

In den Sprüchen lesen wir: "Weigere dich nicht, dem Bedürftigen Gutes zu tun, wenn deine Hand es vermag" (Sprüche 3,27). Wir können nicht allen Menschen helfen, das kann kein normal Sterblicher. Wenn wir es aber können, sollen wir es tun. Und wir wollen allen Menschen das Gute wünschen, was durch die Wiederkehr Jesu Christi möglich sein wird.

Nachdem er seinen Jüngern vorgeführt hatte, wie Liebe, Demut und Dienstbereitschaft aussehen, sagte Jesus Christus: „Wenn ihr dies wisst – selig seid ihr, wenn ihr’s tut“ (Johannes 13,17). In weniger als zwei Wochen werden wir bei der Fußwaschung am Passahabend an sein Vorbild erinnert.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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