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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 09.01.2016 –

Im Glauben wandeln

Das physische Sehvermögen und Glaube ähneln sich hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf den Menschen, in dem einen Fall physisch, und im andern Fall geistlich.

"Seeing is believing", heißt es im Englischen: man glaubt, was man sieht. Man lernt durch das, was man sieht, man orientiert sich daran. Sehen in diesem Sinn kann auch Erfahren bedeuten: Was hat man erlebt? Das prägt einen.

Glaube prägt auch den gläubigen Menschen, denn man orientiert sich am Glauben.

Da hört aber die Gemeinsamkeit auf, was man an der Feststellung des Apostels Paulus erkennt: "Wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen" (2. Korinther 5,7). In Hebräer 11, Vers 1 lesen wir, dass Glaube "ein Nichtzweifeln an dem ist, was man nicht sieht". Glaube kommt nicht durch das, was man sieht, sondern durch das Hören (Römer 10,17).

Das Sehvermögen ist im physischen Leben wichtig, aber nicht für das Leben im Glauben. Als Beispiel dient das antike Israel. Was haben die alten Israeliten alles gesehen? Vor der Befreiung von der Knechtschaft erlebten sie mehrere Wunder in Ägypten, und auch danach in der Wüste. Sie sahen, wie sich der Nil in Blut verwandelte. Sie sahen die Frösche, die Gott über Ägypten brachte. Sie erlebten die Finsternis und sahen den Hagel, der Ägypten verwüstete. Sie wussten, dass die erstgeborenen Ägypter starben, während ihre Erstgeborenen am Leben blieben. Sie erlebten, wie sich das Wasser des Roten Meeres teilte. Täglich sahen sie die Wolken- und die Feuersäule. Vierzig Jahre lang wurden sie auf übernatürliche Weise mit Manna versorgt.

Doch all die Dinge, die sie sahen, hatten keinen Einfluss auf ihr geistliches Wohlergehen. Ihr Sehvermögen allein führte nicht zum Glauben. Im Gegenteil: Ihr Mangel an Glauben verhinderte ihren Einzug ins Gelobte Land:

"Über wen war Gott zornig vierzig Jahre lang? War's nicht über die, die sündigten und deren Leiber in der Wüste zerfielen? Wem aber schwor er, dass sie nicht zu seiner Ruhe kommen sollten, wenn nicht den Ungehorsamen? Und wir sehen, dass sie nicht dahin kommen konnten wegen des Unglaubens" (Hebräer 3,17-19).

Glaube an Gott hängt nicht von den Dingen ab, die wir sehen können. Glaube gründet sich auf die Dinge, die man nicht sehen kann. Und Gott schenkt uns Glauben, wie wir in Epheser 2, Vers 8 lesen können: "Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es."

Dank dieser Gabe gewinnen wir Zuversicht, wenn wir uns mit dem Wort Gottes und den darin enthaltenen Verheißungen Gottes befassen. Und der Glaube, den Gott uns schenkt, hilft uns, unsere Lebensführung an einer Zukunftsperspektive zu orientieren, die uns zugesagt ist, die wir aber noch nicht sehen können.

Wer darin wandelt wird in das geistliche Gelobte Land, das Reich Gottes, eingehen.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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