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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 14.02.2015 –

Die mentale Paralyse: Angst

Mein vierjähriger Enkel Dylan fragte mich neulich nach Zombies. Die Zombie-Serie "The Walking Dead", die er nie gesehen hat, beeinflusst ihn trotzdem, denn es gibt fast eine Zombie-Manie in den USA unter den Fans der Serie. Dylan hat einiges über Zombies gehört, und er hatte anscheinend Angst vor ihnen. Ich erklärte ihm, dass Zombies Fantasie sind: Sie existieren nicht wirklich. Man braucht keine Angst vor ihnen zu haben.

Dann erzählte ich ihm ein Erlebnis aus meiner Kindheit. Mit sieben Jahren besuchte ich das Kino mit meiner zwei Jahre älteren Schwester, um einen Abenteuerfilm über ein Raumschiff zu sehen. Für mich wurde der Film aber zum Albtraum, denn das Drehbuch handelte von einem schwarzen, immerzu wachsenden schlammartigen Monster, das die Besatzung des Raumschiffs verschlang.

In den drei Schlafzimmern unseres Familienhauses gab es nicht ausreichend Platz für acht Kinder, so schlief ich damals im Keller mit meinem Bruder. Tagelang hatte ich Mühe einzuschlafen, weil ich in der schattigen Dunkelheit des Kellers Angst vor dem Filmmonster hatte, bis ich mir einredete, es war nur ein Film.

In späteren Gesprächen mit Dylan sagte er mehrmals spontan: "Zombies sind Fantasie, nicht wahr? Sie gibt es nicht wirklich."

Es gibt Ängste, die man als normal bezeichnen kann, denn sie dienen der Vorsicht und der Vorbeugung. Sie sind eine Art "prophylaktische Angst" vor Verletzungen oder Unfällen, weil man unachtsam ist, vor Krankheiten, weil man sich falsch ernährt und sich nicht genug bewegt usw.

Dann gibt es Ängste wie vor Zombies oder Monsters, die unbegründet sind und lähmen.

Einmal schalt Jesus seine Jünger wegen ihrer Angst: "Da erhob sich ein gewaltiger Sturm auf dem See, sodass auch das Boot von Wellen zugedeckt wurde. Er aber schlief. Und sie traten zu ihm, weckten ihn auf und sprachen: Herr, hilf, wir kommen um! Da sagt er zu ihnen: Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furchtsam? Und stand auf und bedrohte den Wind und das Meer. Da wurde es ganz stille" (Matthäus 8,24-26).

Eine nette Geschichte für die Sonntagsschule, würden manche Konfessionschristen meinen. Da steckt aber eine Menge in der kurzen Erzählung drin!

Ist Gott mit uns, brauchen wir vor den Stürmen des Lebens keine Angst zu haben, denn Gott verspricht, uns nie zu verlassen oder von uns zu weichen (Hebräer 13,5). Ist Gott mit uns und haben wir Angst vor den Stürmen des Lebens, dann mangelt es uns an Glauben! Und diese Angst wird uns bei unserer Entwicklung als Christen hindern, denn Angst lähmt und hält uns von den Dingen ab, die wir für Gott tun sollen.

Jesus sagt uns, dass wir uns nicht vor den Menschen, sondern nur vor Gott fürchten sollen (Matthäus 10,28).

Wovor haben wir Angst?

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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