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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 26.12.2015 –

"Wer aber beharrt bis ans Ende"

Der 25. Dezember ist ein historischer Tag für die Kirche Gottes im deutschsprachigen Raum. An diesem Tag vor genau 50 Jahren -- es war ein wöchentlicher Sabbat -- fand die erste Sabbatversammlung der Weltweiten Kirche Gottes im deutschsprachigen Raum statt. Der Treffpunkt war das Hotel "Frankfurter Hof" in Frankfurt, und ca. 80 Personen waren von überall her angereist, um dabei zu sein.

In den letzten 50 Jahren hat die Kirche Gottes im deutschsprachigen Höhen und Tiefen erlebt. Dank einer groß angelegten Werbekampagne im Jahr 1968 stieg die Auflage der "Reine Wahrheit" (später: "Klar & Wahr") von ca. 12.000 auf mehr als 100.000 Exemplare. Ab Mitte der 1970er Jahre wuchs auch die Gemeinde, und Anfang der 1990er Jahre hielten ca. eintausend Menschen das Laubhüttenfest in Deutschland an zwei Festorten.

Nach den doktrinären Turbulenzen, die Anfang 1995 im deutschsprachigen Raum ihren Höhepunkt erreichten, waren nur fünfzehn Prozent der früheren Versammlungsbesucher übrig geblieben, verteilt auf mehr als eine Organisation, die in dem Bemühen, den Lehren der Bibel treu zu bleiben, aus der Weltweiten Kirche Gottes hervorgegangen waren.

In den letzten 50 Jahren haben nicht wenige Menschen im deutschsprachigen Raum die Botschaft der Kirche gehört oder gelesen. In den Jahren seit 1997, als die erste Ausgabe unserer Zeitschrift "Gute Nachrichten" erschien, haben knapp 30.000 Personen unsere Literatur erhalten, und wir sind eine viel kleinere Gruppe, als es unsere frühere Organisation war.

Was die Kirche selbst anbelangt, sind viele in den letzten 50 Jahren gekommen, und viele sind wieder gegangen. Man denkt dabei an Jesu Gleichnis vom Weinberg, das wir in Matthäus 20 finden. An einem Tag sucht ein Hausherr Arbeiter für seinen Weinberg. Er geht mehrmals während des Tages hinaus, um Arbeiter zu finden: frühmorgens, dann um die dritte, sechste und neunte Stunde. Mit allen, die sein Angebot annehmen, vereinbart er den gleichen Lohn.

Der Hausherr ist ein Sinnbild für Jesus, und der Weinberg symbolisiert die Berufung zur Mitwirkung beim Auftrag der Gemeinde. Der Lohn, den alle erhalten, ist das ewige Leben. Am Ende des Tages erhalten alle diesen gleichen Lohn, ganz gleich, wie lange sie "dabei" gewesen sind. Wichtig ist nicht, wann sie mit der Arbeit begonnen haben, sondern dass sie noch bei der Arbeit sind, als der Tag zu Ende geht und der Lohn ausbezahlt wird.

Wer kann sich -- wie ich -- daran erinnern, wie vor Jahren manche in der Gemeinde mit einem gewissen Stolz davon erzählten, "wie lange" sie schon dabei waren?

50 Jahre genau auf den Tag nach der ersten Sabbatversammlung im deutschsprachigen Raum stellen wir fest, dass die Zeitdauer unserer Mitwirkung beim großen Auftrag uns nichts nützen wird, wenn wir bei der Lohnausgabe nicht mehr dabei sind.

"Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird selig werden" (Matthäus 24,13).

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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