Das Wort zum Sabbat – Archiv
– Artikel vom 17.03.2012 –
"Abba, lieber Vater"
In seinem Brief an die Gemeinde zu Rom hebt der Apostel Paulus die besondere Beziehung hervor, die wir zu unserem himmlischen Vater durch den heiligen Geist haben: "Ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater" (Römer 8,15). "Abba" war ein aramäisches Wort mit der Bedeutung "Vati" bzw. "Papa" und wurde erstmals in Bezug auf Gott von Jesus benutzt (Markus 14,36). Mit anderen Worten: Wir dürfen die gleiche Beziehung zum Vater haben, wie Jesus sie hat.
Bei unserer persönlichen Vorbereitung auf das Passah dürfen wir nicht vergessen, dass Christi vergossenes Blut diese besondere Beziehung ermöglicht, symbolisiert durch unseren Zugang zum Thron unseres himmlischen Vaters. Unter dem Alten Bund durfte nur der Hohepriester den hinteren Teil der Stiftshütte betreten, der als das Allerheiligste bekannt war (Hebräer 9,6-10). Der dort stehende "Gnadenthron" stellte den Thron Gottes dar. 3. Mose 16 beschreibt die Zeremonie, die jedes Jahr am Versöhnungstag stattfand. An diesem Tag nahm der Hohepriester das Blut eines Ziegenbocks und besprengte damit den Gnadenthron, damit die Israeliten von allen ihren Sünden symbolisch gereinigt wurden (Vers 15-16).
Weil das Blut Christi Sünde sühnt und uns vor Gott reinigt, können wir direkten Zugang zum Vater haben (Hebräer 9,24). Als unser Hohepriester ist Jesus durch sein eigenes Blut in das Allerheiligste eingegangen (Hebräer 9,11-12). Jetzt können wir vor Gott, dem Vater, ohne Zögern oder Angst vor Ablehnung, sondern mit Zuversicht und Vertrauen erscheinen (Hebräer 10,19-22).
Hebräer 4, Vers 16 beschreibt die Geisteshaltung, mit der wir vor Gott erscheinen dürfen: "Darum lasst uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben." Mit seinem Opfer ermöglichte uns Jesus Christus diese enge Beziehung zu unserem himmlischen Vater, unserem "Abba".
In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.
In christlicher Verbundenheit
Paul Kieffer
