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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 12.11.2011 –

Das richtige Fundament

Nachdem Jesus dem Tempel in Jerusalem zum ersten Mal gereinigt hatte, fragten ihn die Juden nach einem Zeichen der Autorität für sein Vorgehen. Seine Antwort war: "Brecht diesen Tempel ab und in drei Tagen will ich ihn aufrichten" (Johannes 2,19).

Jesus meinte damit seinen eigenen Körper, doch die Juden meinten, er würde sich auf den Tempel des Herodes beziehen. "Da sprachen die Juden: Dieser Tempel ist in sechsundvierzig Jahren erbaut worden, und du willst ihn in drei Tagen aufrichten?" (Vers 20).

Die Reaktion der Juden spiegelt die Wichtigkeit des Tempels für sie wider. Er war der Mittelpunkt ihrer Anbetung Gottes.

Die ersten Christen waren Juden, und der Tempel hatte auch für sie eine gewisse Wichtigkeit. Die ersten Kapitel der Apostelgeschichte zeigen den Tempel als Treffpunkt für die frühe Kirche. Johannes und Petrus waren dabei, "in den Tempel um die neunte Stunde, zur Gebetszeit" zu gehen, als sie von dem Lahmen um eine Almose gebeten wurden (Apostelgeschichte 3,1-3). Stattdessen wurde der Mann geheilt!

Ca. 25 Jahre nach Jesu Auferstehung baten Jakobus und die Ältesten in Jerusalem den Apostel Paulus, sich an einem Tempelritual zu beteiligen, um den Juden zu zeigen, dass er nicht gegen den Tempel predigte (Apostelgeschichte 21,17-24).

Stellen Sie sich die Bestürzung dieser ersten Christen vor, als der Temple etwa 39 Jahre nach der Auferstehung Jesu zerstört wurde! Das Haus, in dem er selbst Gott angebetet und um das er geeifert hatte (Johannes 2,17), war nur noch eine Ruine, nachdem die Römer, nach einer dreijährigen Belagerung der Stadt Jerusalem, den jüdischen Verteidigungsring überwanden und die Stadt zerstörten.

Der Tempel war der Mittelpunkt der Anbetung für die Juden, und er hatte auch eine wichtige Bedeutung für die ersten Christen, doch Gott ließ zu, dass er zerstört wurde. Das dient uns als Mahung, dass das Fundament unseres christlichen Lebens nichts Physisches sein darf -- kein Gebäude, keine Besitztümer und auch keine Menschen (Psalm 146,3-4).

Das einzige Fundament für unseren Weg mit Gott ist Jesus Christus, der einzige Grund, der gelegt werden kann (1. Korinther 3,11).

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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