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Das Wort zum Sabbat – Archiv

– Artikel vom 26.06.2010 –

Liebe in einer zunehmend gesetzlosen Welt

Haben Sie in den letzten Jahren beobachtet, wie das politische Klima zunehmend vergiftet wird? In der westlichen Welt erleben viele Länder eine Situation, in der die politische Landschaft zerstritten ist. Es wird zunehmend schwierig, große, solide Koalitionen zu bilden. Politiker und ihre Parteien ziehen es vor, die Unterschiede zwischen ihnen zu betonen und einander anzugreifen, anstatt die offensichtlichen Gemeinsamkeiten zu betonen, die sie miteinander teilen.

Was ist in unserer Gesellschaft los? Viele westliche Länder sind unter dem Einfluss christlichen Gedankenguts entstanden. Für uns bedeutet das, dass sie -- auch wenn sie die Bibel nicht voll verstehen konnten -- die grundlegenden Lehren Jesu und seiner Apostel respektierten. Zu diesen Lehren gehören Prinzipien wie Nächstenliebe, kein falsches Zeugnis reden, die Bereitschaft zur Versöhnung und sogar Feindesliebe. Unter den christlichen Tugenden finden wir ebenfalls Respekt vor den Gesetzen Gottes und des Menschen, Demut, Geduld, Güte und die Bereitschaft, Frieden zu stiften.

Heute bezeichnen Soziologen unsere westlichen Gesellschaften jedoch als "post-christlich". Heute respektiert man die Lehren Jesu nicht mehr, wie es früher der Fall war. Manche lehnen sie sogar offen ab. Der Säkularisierung breitet sich aus. In der Gesetzgebung des westlichen Welt wird heute sogar überlegt, ob die öffentliche Verkündigung klarer biblischer Aussagen in Bezug auf Moral unter Strafe gestellt werden soll (Römer 1,25-30).

Im christlichen Sinn leben wir in einer zunehemnd "gesetzlosen" Gesellschaft. Jesus sagte voraus, dass die Gesetzlosigkeit überhandnehmen wird mit der Folge, dass die Liebe vieler erkalten wird. Das erleben wir zunehmend. Doch Jesus fügte hinzu: "Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird selig werden" (Matthäus 24,13).

Auch wenn die Liebe vieler erkaltet, sollen die treuen Jünger Jesu Christi treu bleiben und ausharren. Gott sandte Jesus in eine Welt, in der sich die Nachkommen Israels nicht an ihren Bund mit Gott hielten. Ihnen stand deshalb der Verlust ihrer judäischen Heimat bald bevor. Petrus nannte seine Landsleute ein "verkehrtes Geschlecht" (Apostelgeschichte 2,40). Doch in diesem "verkehrten Geschlecht" fand Gott treue Diener wie Maria, Josef, Johannes den Täufer, die zwölf Apostel, Paulus, Barnabas und viele andere mehr.

Kann Gott treue Diener aus einer Gesellschaft, die zunehmend gesetzlos wird, heraus berufen? Ja, das kann er! Denken wir nur an Noah und Lot.

Und heute hat er uns berufen! Unsere Gesellschaft mag sich von den Grundlehren Jesu immer mehr distanzieren, doch wir müssen bis zum Ende treu bleiben.

In diesem Sinn wünsche ich allen einen gesegneten Sabbat.

In christlicher Verbundenheit

Paul Kieffer

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